Immersive Performance incl. Public Brain Session at Fernsehturm Frankfurt 1991
“Neuro Disco”
Frankfurter Science-fiction
Die Zukunft hat begonnen. Freitagabend, 22 Uhr im Frankfurter Fernsehturm. Das Szenevolk wartet auf den Fahrstuhl. 200m über dem Lichterteppich soll das neue Ding abgehen. „Neuro Disco“ heißt die Aktion des Wiener Künstlerehepaares Station Rose. „Cyber Dance, Sprawl Feeling“, sagen die Leute: Sprawl bedeutet die weltumfassende Stadt – endlos, exotisch, erotisch, bedrohlich, unwirklich. Wie aus einem Science-fiction-Roman. „Die Zukunft“, sagt Gary Danner, die männliche Hälfte der Station, „wird entweder ganz und gar künstlich oder schnell, billig und unkontrolliert“. „Neuro Disco“ ist beides: digitalisierte Videobilder, Gehirnwellenfrequenzen als Soundtrack und Stroboskopgewitter. Alles pulst und vibriert. Tanzen findet im Kopf statt. Dort, wo sich Bilder und Klänge zusammensetzen. Die dritte Dimension? „Gunafa!“, sagt Elisa Rose, ein „arabischer Slang für Chaos.“
Playboy #6 Juni 1991