A_ Opening Vienna, 11.3.1988

Opening speech by OSWALD OBERHUBER, principal of the University of Applied Arts, Vienna, 11.3.1988

"Today Elisa Rose and Gary Danner have opened Station Rose, namely the multimedia art station. And in the name of Rose and Danner I may greet you rather warmly here with this première.

One cannot say that this is a gallery, but precisely a station. And a station has to fulfill many tasks. And everyone who knows Rose knows that she approaches new positions always in big excitement again & again. How we know, Danner and Rose are occupied intensely already for many years with each other, not only personally, but also in the realm of art. What both have done over and over again and what was very remarkable, is the fact that they have moved outside, actually, of the things which we know and feel as an art form. They have always moved beyond the discipline of this partly often very sleepy process, they have tried to break from this general formulation form. They have aimed just at those things over and over again which show very complicated and difficult situations also in themselves, not only for them personally, but also for everyone who wants and must see this.

So the point is here to have provided complicated situations, and so it is also right that they call this station a station. The word Gallery has not even occurred to me. But that they do here something which is much more complicated and far varied. Precisely a test station. A station where one can move in all possible areas, where one can occupy oneself with plants, with languages which we do not speak yet. Just with those processes which are almost experimental, or are in the forming. The things which can be not even pronounced because they do not exist yet, visual concepts and all the other things which originate when mixed and merged. The conventional forms, if I´m allowed to say this, (mixed) with other moments, then again result in quite new statements.

We can see here in quite sporadic and reserved way some important fields of work; austerity also belongs to the experimental approach. Since the concealment, hiding, the statements on what one has developed just at the moment, is also a part of important consideration processes. Just of what unexpected we get to see here."

 

ERÖFFNUNGSREDE OSWALD OBERHUBER, Rektor der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, 11.3.1988

"Elisa Rose und Gary Danner haben heute die Station Rose aufgemacht, und zwar die multimediale Kunststation. Und ich darf im Namen von Rose und Danner Sie recht herzlich hier begrüßen bei dieser Premiere.

Man kann nicht sagen, daß das eine Galerie ist, sondern eben eine Station. Und eine Station hat ja viele Aufgaben zu erfüllen. Und wer Rose kennt, der weiß, daß sie immer in großer Aufregung immer wieder neue Positionen beschreitet. Wie wir wissen, sind Danner und Rose intensiv schon seit Jahren miteinander beschäftigt, nicht nur persönlich, sondern auch im Bereich der Kunst. Was die beiden immer wieder gemacht haben und was sehr auffällig war, das ist, daß sie sich außerhalb
eigentlich der Dinge bewegt haben, die wir so als Kunstform kennen und empfinden. Sie haben sich immer außerhalb der Disziplin dieses zum Teil oft sehr verschlafenen Vorgangs bewegt, sie haben sich bemüht, herauszubrechen aus dieser allgemeinen Formulierungsform. Sie haben immer wieder eben jene Dinge angestrebt, die auch in sich sehr komplexe und schwierige Situationen darstellen, nicht nur für sie persönlich, sondern auch für alle, die das sehen wollen und müssen.

Also es geht hier darum, komplexe Situationen erstellt zu haben, und deswegen ist es ja auch gut, daß sie diese Station eben hier Station nennen. Das Wort Galerie ist mir nicht einmal eingefallen. Sondern, daß sie hier etwas machen, das eben viel komplexer und weit vielfältiger ist. Eben eine Versuchsstation. Eine Station, wo man sich in allen möglichen Bereichen bewegen kann, wo man sich mit den Pflanzen, mit den Sprachen, die wir noch nicht sprechen, beschäftigen kann. Eben mit jenen Vorgängen, die fast experimentell sind oder im Entstehen sind. Dinge, die sich nicht einmal aussprechen lassen, weil sie noch nicht existieren, also Konzepte visueller Art und alle anderen Dinge, die dann wieder entstehen, wenn man sie vermengt und vermischt. Konventionelle Formen, daß ich das auch noch sagen darf, mit anderen Momenten, ergeben dann wieder ganz neue Aussagen.

Wir können ja hier in ganz sporadischer und zurückhaltender Weise einige wichtige Arbeitsbereiche ersehen; die Sparsamkeit gehört auch dazu zu dem experimentellen Versuch. Denn das Verschweigen, das Zurückhalten, das Nur Aussagen, was man gerade im Moment entwickelt hat, ist ja auch ein Teil von wichtigen Überlegungsvorgängen. Eben das, was wir an Unerwartetem hier zu sehen bekommen."