Review in DE:BUG 03072012

Ein Grund dafür, dass die Musik von Station Rose so viel Spaß macht, liegt darin, dass die beiden in einer Zeit angefangen haben, in der es so etwas wie Sounddesign als musikalische Kategorie noch gar nicht gab. Die vier Stücke dieser EP, die ersten, die sie wieder dort geschrieben haben und veröffentlichen, wo sie einst angefangen haben, in Wien nämlich, sind genietet, geschraubt, und geschweißt, und dass man das hören kann, gibt ihnen einen haptischen Charme, der heutzutage schon für sich anarchisch wirkt. Mit ihrem tiefergelegten Elektro-Dub-Hybrid zum Einstieg samt Strobo im Freibad haben sie den Sommer jedenfalls schon gewonnen, der Rest ist Kür. Verstärkt durch die nächste Generation zwirbeln sich SR dann auf dem Nachhauseweg durch einen Stepper, bevor auf der B-Seite ein sehr gehaltvolles Nachtmahl aufgefahren wird: das mentale Bokeh-Gewitter, das mit Fuzz-Gitarre, schimmenderndem Neonlicht-Cembalo und schwindelerregenden Vocals Signal fürs kollektive Loslassen gibt, das macht ihnen in seiner mühelosen Jahrzehnteüberbrückung niemand nach. Zum Abschluss gibts noch einen Kaffee, aber dann kann ich nicht schlafen.

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